Wie die Zeit vergeht! Drei Jahre ist es nun schon wieder her, dass der junge Will Wiesenfeld mit seinem Projekt Baths das aufsehenerregend schöne Debüt "Cerulean" auf Anticon herausbrachte, und sich nachfolgend mit vielen umjubelten Auftritten einem immer größeren Publikum vertraut machte. Dass dieses so lange auf den sehnsüchtig erwarteten Nachfolger warten musste, lag an einer schweren Viruserkrankung, die Will monatelang ans Bett fesselte. Doch das Warten hat sich gelohnt, denn der nun unter dem Titel "Obsidian" vorliegende Zweitling entschädigt über die Maßen - wenn man Songs etwas abgewinnen kann, die sowohl musikalisch als auch textlich sehr, sehr dunkel ausfallen und den Anschein erwecken könnten, es hier mit einem depressiven, selbstmordgefährdeten und vom Tod besessenen Künstler zu tun zu haben. Dem ist allerdings nicht so, der erst 24-Jährige näherte sich ausgehend von seinem Krankenlager den negativen Seiten des Lebens rein konzeptionell, und vereint auf "Obsidian" universelle Fragen mit persönlichem Schmerz.