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Wahnsinn! Endlich am Start! Mit wunderschönem Beigleitheft!
Die Songs auf diese Schallplatte sind ein umwerfendes Beispiel für das,
was ein Punk-Papst einmal als „fetzige schwäbische Moralschocker“
feierte und ein Pop-Papst als „neo-pietistische Protestlieder“
verhöhnte. Wer hat nun Recht? Eins jedenfalls ist klar: Die gut zwei
Dutzend Leute, die an „Schallbladd“ beteiligt waren, wissen, was geht
und was nicht. Griffig und spekulativ zugleich präsentieren sie uns
einen bisher kaum bekannten Diskurs, der über Generationen hinweg gehegt
und gepflegt wurde. Ob als krasser Schwank, ulkige Spuk- und
Spaßgeschichte, erschütterndes Märchen oder befreiender Popsong –
schwäbische Popkultur hat es immer schon verstanden, virtuos zwischen
den Polen ‚gemütlich‘ und ‚ungemütlich‘ zu changieren. So auch hier!
Fast 30 Jahre nach der semi-legendären Postpunk-Kompilation
„Schwabesäkel International“ (1983) dokumentiert „Schallbladd“ heute den
Status Quo. Und was für geniale Schnapsideen wahr geworden sind! Jeder
Tic ein Treffer! Man sieht Masken wandern und hört fremde Zungen singen.
Entsprechend dem Motto ‚Lokal lieben, global klingen‘ liefert
„Schallbladd“ den Beweis, dass Folklore keine Falle sein muss. Wenn es
mal hakt, helfen spektakuläre Sparwitze weiter. Das alles ist vor allem
musikalisch eine Wonne. Twee Pop, Neue Musik, Yachtrock, Bossa Nova,
Disco, Avantjazz oder Psychobeat – alles ist im Überfluss vorhanden. Der
Imperativ ist ganz schlicht: „Embrace!“, „Enjoy!“, „Nastracka Now!“ Das
geht jetzt durchaus auch an die Adresse der Hineingeschmeckten und
anderer Novizen. „Schallbladd“ sollte für lange Zeit unser aller
schönstes Plaisir sein. Aram Lintzel, Berlin/Stuttgart, Herbst 2009
“Brudal schdargg, auf dera schallbladd do send subbrbends druff,
geiler heavysound, ond aber au ebbas fier d weiber hods au drbei.
Onds beschde isch: mer verschdåhd au amåle ebbas von deam was se
sengadd.“
Georg Haas, (Haasenstall), Blaustein, Herbst 2009
I wedd grad drzuanåschdragga
Gerlinde Scheiffele, Oberdrackenstein, Herbst 2009
Aus Kender werrad Leit
Carl Benz, Zähringen, Frühjahr 1848
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Details
Genre
Release Date
02.08.2019
Cat No
Hafenschlamm Rekords – 02, Jon Shit – 008