Tax included, Shipping not included
Die Reise geht weiter. Was Robert Soko (DJ Soko) vor nunmehr einem Dutzend Jahren im Berlin-Kreuzberger Underground begann, ist nun eine etablierte Stilmarke und ein Partygarant unter Kennern und Liebhabern. Nach der ersten CD .BalkanBeatsU waren das Interesse und die Begeisterung groß. Gelang es doch hier, nicht nur die großen Balkan-Brass- Orchester zu feiern, sondern das ganze kongenial mit bisher ungehörten Spielarten der Balkanmusik zu verbinden - Ska gemischt mit Folk, Klezmer mit Brass, Roma-Musik mit Jazz. Und die Sounds, die aus dem Balkan zu uns dringen, werden immer aufregender.
"BalkanBeats volume 2" fasst das Spektrum noch einmal weiter. Hier finden sich Künstler aus zehn Ländern; indischorientalische Einflüsse neben Elektronica und klassischen Zigeunermelodien. DJ Soko hat wieder tief in der Trickkiste gewühlt. Neben den Schätzen, die er bei seinen Reisen in die alte Heimat hebt, bekommt er inzwischen auch von vielen Künstlern, denen das offene Konzept von BalkanBeats gefällt, Musik zugeschickt. Auch sind in anderen Städten Balkan- Szenen entstanden. Die DJs laden sich gegenseitig zu Gastauftritten ein und tauschen sich aus. Und überall wird wild getanzt, in der Mehanata Bar in New York, im Le Divan du Monde Paris, im Favela Chic in London oder im Schauspielhaus Frankfurt.
Trotz seiner internationalen Verpflichtungen legt DJ Soko nach wie vor jeden zweiten und vierten Samstag im Monat im Mudd-Club in Berlin-Mitte auf. Dies ist einfach das Zuhause von BalkanBeats und eine feste Adresse für Balkanfans. Immer mehr Menschen lassen sich anstecken und andere DJs in anderen Städten greifen diese leidenschaftliche Musik auf. Das inspiriert dann auch wieder die Musiker auf den Balkan. Meister ihres Fachs, wie Fanfare Ciocärlia werden inzwischen zuhause nicht nur als Roma-Blaskapelle gesehen, sondern als virtuose Musiker international gefeiert. Und junge DJs und Produzenten in Kroatien oder Serbien besinnen sich jetzt selbstbewusster auf ihre Wurzeln und mixen dies mit verrückten neuen Klängen.
Auf "Balkanbeats volume 2" hat sich DJ Soko bemüht, diese neuen stilübergreifenden Entwicklungen abzubilden und gleichzeitig puristische Klänge zu würdigen, so wie er das auch auf seinen Partys zelebriert. Wobei BalkanBeats Ecken und Kanten zulässt. Nicht glattbügelt. Der Balkan ist eine zerrissene, wild-romantische und gleichzeitig im modernen Europa gelegene Region.
Viele talentierte Leute sind emigriert. So sind auf "Balkanbeats volume 2" neben dem gesamten Balkan auch Künstler aus den USA oder Belgien vertreten, die ihre eigenen Einflüsse einbringen. Manche Künstler haben wahrscheinlich selbst noch nie von einander gehört. Einige kommen aus entlegenen Dörfern, andere wieder aus den vernetzten Metropolen. So wie die Grenzen in Europa verschwinden und der Kulturaustausch weltweit Netze spannt, gibt es auch in der Musik immer weniger klar definierte Genres. Kreuzüber. Dies ist, wenn schon Weltmusik, dann im eigentlichen Sinne des Wortes. Wichtig ist die Leidenschaft. Und die hat der Balkan im Überfluss. Bei BalkanBeats wird die Kultur nicht als Museumsstück konserviert, sondern auf den Dancefloor geworfen und lebendig gehalten. Wer eine Nacht im Berliner Mudd-Club durchgetanzt hat, sieht, wie Integration ohne Worte funktionieren kann. Nach wie vor pfeifen DJ Soko (Bosnier) und sein Partner Marko (Kroate) darauf, wo das Publikum herkommt. BalkanBeats ist Toleranz, die Spaß macht. Es zählt kein Dresscode, sondern nur der gemeinsame Tanz ums Balkanfeuer, das in dieser und jener Form in allen Songs lodert. BalkanBeats versuchen, diesen Geist zwischen Leidenschaft, leichter Melancholie und einer ganz eigenen Verrücktheit einzufangen.