Auch das Private ist politisch: Peaches rockt wie in ihren besten Zeiten. Gibt es eine Verbindung zwischen Lady Gaga und Sonic Youth, M.I.A. und Chicks On Speed, Le Tigre und Bikini Kill? Ja! Sie ist unter dem Namen Peaches bekannt. Wer’s nicht glaubt, möge einfach mal in "Rub" reinhören, Peaches’ erstem Album nach "I Feel Cream", das heißt nach sechs langen veröffentlichungsfreien Jahren. Aber das Warten hat sich gelohnt, die Schaffenspause scheint der kanadischen Sängerin mehr als gutgetan zu haben. In Höchstform ballert sie in gewohnter Manier elf Schwergeschütze raus, die alles, was im spannungsgeladenen Dreieck von Identität, Sexualität und Geschlecht keine Deckung findet, auf links drehen. Unerbittlich grausam und selbstbewusst sexy, mit anderen Worten genau wie in ihren guten, alten Zeiten. Auch schön: Peaches ist gar nicht allein tätig. Während Kim Gordon auf dem Opener "Close Up" einen Gastauftritt hat, beendet die Feist-Kollaboration "I Mean Something" das Album. Für Vinyl-Freunde gibt’s als besonderes Schmankerl eine farbige Pressung im Aufklapp-Cover mit Download-Code.