Der Nachfolger zum "Rolling Stone"-Album 2014 schlägt eine vitale Brücke in die Zukunft. Mit seinem feinsinnig-eingängigen Konzeptalbum "Niagara", das so unterschiedliche Stilrichtungen wie Folk, Jazz, Cabaret und 80er-Pop gefühlstief und raffiniert amalgamierte, gelang dem in UK geborenen und Kanada aufgewachsenen Singer/Songwriter John Southworth 2014 scheinbar wie aus dem Nichts ein völlig überraschender Erfolg. Obwohl der Sohn von Peter Shelley, bekannt aus Londons Glam-Szene der Siebziger und als Förderer von King Crimson, seit den 1990er-Jahren schon diverse Langspieler veröffentlicht hatte, blieben diese einer größeren Öffentlichkeit verborgen. Nachdem jedoch das "Rolling Stone"-Magazin "Niagara" zum Album des Jahres kürte, war "Canada’s best kept secret" gelüftet. Neben der Kritik zeigten sich auch Kollegen wie Ron Sexsmith, Feist und Gonzales von der Kunst des britischen Kanadiers begeistert. Entsprechend hoch hing die Messlatte für den "Niagara"-Nachfolger. Glücklicherweise entschied sich Southworth, seinem vormals antiquarischen, dezent melancholischen Sound auf "Small Town Water Tower" einen frischen Drive zu geben und voller Energie durchzustarten, so dass Vergleiche mit "Niagara" schon im Keim erstickt werden: "I'm not sure exactly what it is I've made, some kind of conversation between the new and old world I hope." Bravourös!