Fast hätten wir diese Band komplett verpasst. Mehrere gute Freunde hatten drängend empfohlen, sie uns anzusehen. Wir sollten doch unbedingt... Das ging zunächst unter. Und dann an einem Sonntag beim Aufräumen des Posteingangs: Ach ja, wann war das denn gleich? Letzte Woche. Normalerweise wäre das wohl in Vergessenheit geraten, wäre da nicht noch ein Link gewesen zu einer fast leeren Seite, darauf lediglich ein Video: Zu einem so erschütternden wie berührenden Stück. Was für ein Stück. Später erhalten wir eine neue Gelegenheit in Hamburg, der Heimatstadt von Hundreds, in einem kleinen, bis zum Rand gefüllten Lokal. Die Band spielt auf einer winzigen Erhöhung mit kaum mehr als einem Klavier und der Stimme. Was für eine Stimme. Die Anwesenden sind wie erstarrt, gebannt von dem, was dort geschieht, der seltsamen Energie zwischen den beiden Geschwistern, dieser Interaktion auf einer verborgenen Ebene, der geheimnisvollen Erscheinung der beiden, der Spannung, der erhabenen Gelöstheit, der Unfasslichkeit. Den wenigen, die sich zur Bar trauen, wird die Bedienung verweigert, nichts soll diesen Moment stören. Und Hundreds verschwinden so plötzlich, wie sie erscheinen. Was war eben passiert?