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„Lieblingsfarben und Tiere“ heisst das neue Album von Element of Crime. Das Schöne: alles wie
immer. Das noch Schönere: doch nicht. Alles wie immer: Perfekt komponierte Songs, dessen
Perfektion beiläufig und naturgegeben klingt. Präzis gespielte, rumpelde Balladen, als träte Bob Dylan
mit Band auf einer Kleinstadtkirmes auf. Walzerartige, aus der Ferne mexikanisch klingende Stücke,
bei denen die Musiker hoffentlich weiße Cowboyhüte tragen. Und wie immer Texte, die nur jemandem
einfallen können, der nebenbei ein großer Schriftsteller ist und weiß: seit 200 Jahren müssen die
wahren Romantiker mit jedem Satz den Krieg gegen die Sentimentalität gewinnen. Mit Worten das mit
Worten Unsagbare sagen. Abgegriffene Münzen mkt dem richtigen Dreh zum Glänzen bringen. Und
alles ist auch ganz anders? Nicht ganz, aber doch: Die Instrumente befreien sich häufiger vom
Zentrum des Songs, sie probieren mehr aus.
So klingen die Songs musikalisch komplexer, angenehm zerzauster als zuletzt, aber - Entwarnung -
nie doof experimentell, falsch ambitioniert oder prätentiös. Es ist immer Element of Crime. Es ist
immer die Musik, die Fans brauchen, wenn der Himmel grauer ist als erlaubt. Es sind immer die
Songs, die die Angst oder das Nichts in ein elegantes Lächeln verwandeln.