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Es wird nicht mehr viel länger ein gut gehütetes Geheimnis bleiben, dass der Berliner Schauspieler Tom Schilling tatsächlich schon seit vielen Jahren seine eigenen Lieder komponiert und schreibt. Doch es bedurfte erst der Bekanntschaft mit den "Jazz Kids" (ein Haufen musikalischer Überflieger, die mehr oder weniger extra vom Regisseur des Films "Oh Boy" für den Soundtrack zusammengewürfelt wurden, nur um dann folgerichtig den Deutschen Filmpreis für die beste Filmmusik zu gewinnen), um mit eben diesen Liedern ans Licht der Öffentlichkeit zu treten. Weder spielen sie Jazz, noch sind sie Kids, sondern eher sehr kompetente Musiker und ein multitalentierter Schauspieler, der klassische Moritaten und Lieder vom Abgrund aber auch die Tradition des Deutschen Chanson wieder aufleben lässt. Von Kurt Weill zu Hildegard Knef, von Tom Waits zu Nick Cave führt eine geradezu direkte Linie zu Tom Schilling & The Jazz Kids, die am 19. November ihr Debüt auf der großen Bühne im Vorprogramm von Calexico in Berlin geben durften. Die erste Single namens "Julie" b/w "René" spannt genau diesen Bogen. Das federleichte, französisch anmutende Liebeslied trifft auf die enorm düstere Verlierer-Ballade. Im nächsten Jahr wird es eine große Tournee dazu geben. Ein Album ist ebenfalls in Planung.