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Naked Lunch zählen zweifellos zu den wenigen österreichischen Bands, die auch über ihre Landes- und Genregrenzen hinaus von Bedeutung sind. Mit Arbeiten wie etwa dem Soundtrack zu "Universalove" (2009) von Thomas Woschitz und dem Beitrag zur Theateradaption von Kafkas "Amerika" (2011) kam die 1991 in Klagenfurt gegründete Band endgültig in der Hochkultur an - ohne ihren ästhetischen Widerstandsgeist aufzugeben. "All Is Fever" ist das denkbar beste Album, das Naked Lunch an diesem Punkt ihrer Geschichte machen konnten. Mit Verbündeten wie Olaf Opal und Gustav schöpfen Naked Lunch bei "All Is Fever" aus dem Vollen, denken über Grenzen oder Definitionen von Indie-Musik, europäischem Kunstlied, Ballade, Pop, gebrochenen humanistischen Hymnen und elektronisch unterlegtem Todessoul nicht einmal mehr nach. Musik, die sich traut, schön zu sein, wichtig zu sein, groß, mutig, klug. Weltverlierend und weltumarmend, in ein und demselben Moment. Kein Aber, kein smartes Relativieren, keine erbärmliche Ironie. "Keep it hooray".