Das ausschließlich als limitiertes Vinyl und digital erscheinende Latin-Jazz-Album "Los suicidas" bildet den Auftakt einer Trilogie, die dem kolumbianischen Musiker Jaime Llano Gonzalez gewidmet ist. In seinem Heimatland gilt Gonzalez als Legende an der Hammond-Orgel, der gleichermaßen in einheimischen Stilen wie Pasillo, Bambuco und Cumbia sowie nicht originär kolumbianischen Genres wie Foxtrott, Walzer und - man höre und staune - Ambient zuhause ist. Und hier schließt sich der Bogen zu Javier Alvarez Eblis Vargas, dem Mann hinter dem Bandprojekt Meridian Brothers. Gonzalez’ Spielweise traditioneller Rhythmen inspirierte Vargas dazu, ein umfassendes Synthesizer-Ensemble zusammenzustellen, mit dem er Gonzalez’ Stil verfremdend simulierte. Vargas erläutert seine Herangehensweise mit der Bemerkung, "Los suicidas" wäre als Ambient-Album konzipiert, doch gleichzeitig entspräche es auch dem Genre "unmögliche Orgelmusik". Mit anderen Worten: Nur allein durch die Segnungen digitaler Sequenzierungstechniken war es Vargas möglich, eine akustische Rhythmusgruppe, Bass, Percussion, Schlagzeug und Sampler mit der Hammond-Orgel in Einklang zu bringen. Andernfalls hätte Vargas über mindestens zehn Hände oder eine Begleitband verfügen müssen ...