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Von jeder jungen Band aus London, die was auf sich hält, würde man bei einem Durchschnittsalter von 16 Jahren erwarten, dass sie viel Zeit damit verbringt, von irgendwelchen Blogs die neuesten Remixe auf ihre iPhones zu laden, anstatt ihre eigenen Melodien auf Schallplatten mit 78 UPM zu schneiden. Doch die aus 2 Schwestern & 1 Bruder bestehenden Rock'n'Roll-Enthusiasten Kitty, Daisy & Lewis sind eben keine gewöhnliche Band:
Das selbstbetitelte Debüt von Kitty, Daisy & Lewis ist alles andere als eine trockene Übung in Rückwärtsgewandtheit. Vielmehr schwingt es mit einer Leidenschaft, Intensität & überschwänglicher Lebensfreude, die ihre Liveshows zu den grossartigsten & unschuldigsten Vergnügungen machen, die es gerade in UK zu sehen gibt. Das Album besteht zum einen aus zahlreichen Genre-Klassikern (wie "Going Up The Country", dem zweitgrößten Canned Heat-Hit, oder dem Muddy Waters R'n'B-Evergreen "Got My Mojo Working"), die sie dank ihres Vaters kennen, zum anderen aus neuen Stücken, wie dem von Lewis komponierten, herzzerreißenden "Buggin' Blues". Dabei stand der früh verstorbene Bluespianist & Chessartist Otis Spann (1930-1970) Pate, der ebenfalls schon mit 14 seine Karriere begann und später einer der gefragtesten Sidemen (von Muddy Waters, Bo Diddley, Buddy Guy, Junior Wells) wurde. Was beim ersten Durchlauf der 10 Lieder so verblüfft, ist, dass die 3 hier keinerlei fremde Hilfe in Anspruch nehmen. Alle Gitarren, Klaviere & Mundharmonikas, alle Kontrabässe, Ukulelen & Posaunen werden von den Multi-Instrumentalisten abwechselnd selbst eingespielt, wobei live schon mal Mutter Ingrid (von der Female-Post-Punk-Band The Raincoats) am Kontrabass & Vater Graeme an der Akustikgitarre aushelfen.