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Fast hätte es an dieser Stelle keinen neuen Release von Ki Records zu verkünden gegeben, denn die beiden Jungs hinter Colo, Nick Smith und Ben Corr, haben mal eben so in der Hochphase der Albumproduktion ihren Laptop verschusselt. Backups? Fehlanzeige! Da war der Debütlangspieler schon fast fertig: Zehn Tracks mit 150 bis 200 Audiospuren - viele Stunden feinsten Bastelns und Schraubens, einfach weg. Zum Glück ist nicht die ganze Welt schlecht und so manch ein Finder ehrlich und das Gerät gelangte unbeschädigt in die Hände der Besitzer zurück und das Erstlingsalbum "UR" doch noch in die Pressung und in den Katalog von Ki. Der Name des Albums ist ein Wortspiel und verweist nicht etwa auf Undergroud Resistance, sondern auf das englisch Wort "Colo-ur". Alle Tracks auf "UR" wurden live eingespielt und anschließend am Rechner nacharrangiert, bis auf ein paar wenige Drumsounds wurden keine Samples verwendet.
Bei Colo ist Produzieren Teamwork: Beide werfen ihre Ideen ein und spielen abwechselnd an den Hardware Instrumenten herum. Neben Vintage-Synthesizern greifen sie dabei auch auf analoge Effektgeräte, ein Bandecho oder ein 8-Track Recorder zurück. Die Tracks auf dem Album haben einen organischen, vielschichtigen Klang, der hauptsächlich aus der Feder von Ben Corr stammt. Die mystisch, zarten Vocals stammen von seinem Partner Nick Smith und untermalen die Zerbrechlichkeit der Arrangements und der Soundtextur. Meist entstehen sie zufällig, intuitiv und werden direkt aufgenommen, um die Idee zu konservieren und nichts von ihrer Spontanität zu verlieren. Ein Take, ein Track. So schwingt im Vocalpart des Songs "Doorframe" noch der Raumklang der Session mit und überzieht den Sound mit einer spröden, verwaschenen Note. Auch das Vocal von "Holiday" ist en passant entstanden, aufgenommen wurde es mit dem Mikrophon einer Spielekonsole - war halt grad nichts anderes da und das Ergebnis gefiel den Jungs von Colo und Ki Records so gut, dass der Track vorab als 7" veröffentlicht wurde, Remix von Christian Löffler inklusive.