Die Gründe, eine Karriere im Musik-Business anzustreben, sind vielfältig. Einige beseelt der Wunsch nach Glamour. Für Andere es ist nur ein Job. Aber für Wenige ist es eine Berufung, der sie bescheiden nachgehen, unabhängig von kommerziellem Erfolg. Man denke an Sixto "Sugarman" Rodriguez. Und so einer ist auch Chuck Senrick. Doch während Rodriguez durch eine Verquickung glücklicher Zufälle mit vier Jahrzehnten Verspätung die gebührende Anerkennung bekam, verdient sich Senrick seit 45 Jahren seinen Lebensunterhalt als namenloser Barpianist. Dabei hätte auch für ihn alles ganz anders kommen können - aber vielleicht tut es das noch! Rückblick: 1976 nahm Senrick als gerade einmal 21-Jähriger ein Dutzend Songs in den Wohnzimmern von Freunden auf. Seine Sammlung von Originalkompositionen mit Geschichten aus dem Leben bündelte er zum Album "Dreamin". Die LP ließ er in einer 200er-Auflage pressen. Dann verschenkte er sie an Freunde oder verkaufte sie bei seinen Auftritten. Gegenwart: Stefan Leisering, Mitglied von Jazzanova und Mitbegründer von NOAJ, entdeckt 2016 die Platte in einem japanischen Secondhandladen und beschließt aufgrund einer sich unmittelbar einstellenden Begeisterung, das Meisterstück noch einmal auf seinem Label Notes On A Journey herauszubringen. Womit vielleicht der Grundstein für einen Karriere-Neustart à la Rodriguez gelegt wäre …