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Der Schwedische Produzent ANDERS ILAR ist eigentlich ein klassischer Einzelgänger, Nie produziert er Trends nach und genauso wenig ecken seine Sachen richtig an, nicht innen nicht aussen, sozusagen. Eine eigene Insel. Was man ganz sicher sagen kann, ANDERS ILAR ist noch ein richtiger Album-Künstler, dessen Tracks zwar einzeln schönen Sinn machen, aber sich erst richtig im jeweiligen Kontext erschliessen. Auf SHITKATAPULT veröffentlichte er 2003 sein ambientes Club-Debut EVERDOM und 2007 seine traumwandlerische Heimkehr LUDWIJKA, wie stets Alben, dessen Tracks einem Thema, einer Stimmung folgen. So ist es auch auf ELVA. Doch hier bezieht er sich mal eindeutig auf sich selbst und seine (Musik-) Geschichte. Rein äusserlich macht er das an Zahlen fest: ELVA ist sein Elftes Album, 11 Tracks, 1 Stunde 11 Minuten 11 Sekunden und mit der Produktion am 11.11.11 begonnen. (Achtung: nichts liegt ihm ferner als Karneval). Hört man sich erstmal in das recht sperrige Machwerk ein, entdeckt man in erster Linie eine Bestandsaufnahme. Der Tüftler, Pianist und Drumcomputer Fan schraubt sich selbst zum Kern. Auf ELVA herrscht generell eine, sowohl düstere, romantische (harmonisch), wie auch hell und klirrende (sounds) Stimmung. Es flirrt und fliesst. Wahnsinnige Grooves und romantische Akkordführung sind keine Gegensätze im ILARschen Kosmos, sondern Teile eines Bildes.
Entgegen manchen karg arrangierten Vorgänger, brutzelt ELVA. Kristallklare Ride-Becken auf schnörkellosen Bassdrums, Sägezahn-Bässe eingebettet in Old-School Synth-Chord-Sounds. Fast 80iger. Hier spricht jemand von einer eigenen Entdeckung des Musikmachens und ist ganz er selbst. Seien es Club-A-Like Pattern Hymden (The Iron Door) oder komplizierte 6/8 Waltzer Romanzen aus dem Norden (Wheels Of Time) oder ausgeuferte, tolle Kunstteiche wie der geheime Titel- und Abschlusstrack (Spiral). Ein wahnsinnig tollkühnes Album, aus der Inselsicht. Und wie geschaffen für den aktuellen SHITKATAPULT Katalog, der sich seit einiger Zeit wieder dem Gründungsmythos widmet: abseitige Elektronika, die zwischen Anspruch und Alleinstellung, sich doch immer im deepen Anders besser fühlt, als in ausgesprochener Kunst. Listen and Like, Love or Leave.